Gefährliche Schädlinge für Gemüse und Obst
Für den Clubabend am 11. März konnte Dr. Olaf Zimmermann vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum auf dem Durlacher Augustenberg als Referent gewonnen werden. Der durch Rundfunk und SWR-Fernsehen bekannte Insektenforscher informierte die anwesenden 23 Mitglieder insbesondere über die Zunahme von Schädlingen im Obst- und Gemüseanbau. Indikatoren für die Artenvielfalt und ihre schnelle Vermehrung ist zum einen der Klimawandel. Gerade die Wärmeentwicklung im Südwesten unseres Landes begünstigt die Population vieler Schädlinge. Zum anderen werden aber auch über den globalen Handel einige Schädlingsarten nach Europa und Deutschland eingeschleppt. Da die Insekten in der Regel ohne Gegenspieler bzw. natürliche Feinde einreisen, verbreiten sie sich schnell und richten großen Schaden an. Gegenmittel führen meistens dazu, dass eigene nützliche Insekten mit vernichtet werden. Ziel der Forschung ist es u.a. für ein ausgewogenes Verhältnis der Insekten in unserer natürlichen Umgebung zu sorgen. Zu den gefährlichsten Schädlingen gehören derzeit die grüne Reiswanze, die es auf Beerensträucher und Gemüse in Gewächshäusern abgesehen hat. Weiterhin macht der gefräßige Japankäfer auf sich aufmerksam, der nahezu alles frißt: Obst, Gemüse, Acker- und Zierpflanzen, Graswurzeln – nichts ist vor ihm wirklich sicher. Schließlich ist die in Zentraleuropa heimische marmorierte Baumwanze oder auch Stinkwanze genannt ein Allesfresser, der besonders in der Landwirtschaft tätig ist. Um bei der Schädlingsbekämpfung möglichst Pestizide zu vermeiden versuchen Forscher mit biologischen Schädlingsbekämpfern wie der kleinen Samureiwespe gegenzusteuern. Die Clubmitglieder verfolgten aufmerksam und gebannt die interessanten Ausführungen von Olaf Zimmermann, der auch immer wieder auf Zwischenfragen einging und dadurch Diskussion und Gesprächsstoff untereinander förderte. Der Vorsitzende Jürgen Steinbrink dankte Olaf Zimmermann zum Schluss für einen exzellenten und kurzweiligen Vortrag, der sicherlich dazu führt, die Natur ein Stück genauer und bewusster zu beobachten. Mit dem Hinweis auf weitere interessante Clubabende, u.a. mit einem Vortrag über den Hochwasserschutz in Baden-Württemberg und der eigenen Region im April und einer Erste-Hilfe-Weiterbildung im August endete eine für alle Teilnehmer gelungene Veranstaltung. (J.St.)